Fast alle Bilder von der Schmalspurbahn entstanden am Rande unserer ausgedehnten Wanderungen in der Umgebung von Sellin, vor allem im weitläufigen Granitzer Forst und in der Baaber Heide. Allein die Fotostellen in Posewald und Serams wurden mit dem Auto angesteuert.
Gesehen wurden folgende Lokomotiven:
99 1781, Bj. 1953, Lokomotivbau Babelsberg, Lebenslauf
99 1784, Bj. 1953, Lokomotivbau Babelsberg, Portrait
99 4652, Bj. 1941, Henschel, Kassel, als Heeres-Feldbahnlokomotive, Geschichte
99 4011, Bj. 1931, O & K, Berlin-Drewitz, Auslieferung an Mansfeld AG, Geschichte
029.09., 9.58 Uhr. Der heute noch betriebene 24,2 km lange Streckenabschnitt zwischen Putbus und Göhren ist der letzte verbliebene Teil des einst 100 km langen Streckennetzes der Rügenschen Kleinbahnen.
29.09.10.16 Uhr. Die einzige Sichtung von 99 1781, hier zwischen Sellin West und Garftitz.
Hier zeigt 99 1781 optisch und akkustisch, dass sie wirklich eine Dampflok ist. Die verschiedenen Rügenschen Strecken wurden zwischen 1895 und 1899 eröffnet, die Einstellung erfolgte schrittweise bis 1971. Lediglich die im Personenverkehr gut frequentierte Bäderlinie überlebte.
Mit einer Spurweite von 750 mm "rast" der Zug mit 30km/h durch den landschaftlich reizvollen Südosten der Insel Rügen und benötigt für die Strecke eine reichliche Stunde.
29.09., 16.03 Uhr. Die Züge fahren im Stundentakt, wobei in der Hauptsaison, die bis 03.10.dauert, zwischen Binz und Göhren nochmals im Stundentakt verstärkt wird.
29.09., 16.12 Uhr. Weil sich die Fotosonne in der ganzen Zeit eher rar machte, wurden vor allem Fotostellen im Wald gesucht, wo es sowieso meist schattig ist, aber gerade die beginnenden Laubfärbung eine schöne Kulisse darstellte.
29.09.,16.56 Uhr. Immer wieder kreuzt der Wanderweg, der wie hier zugleich gut ausgebauter Radweg ist, die Strecke. Viele Bilder entstanden an solchen Übergängen.
29.09., 17.14. Uhr. Für Fotografen, die nicht aufs Auto verzichten wollen, sind diese Fotostellen nicht erreichbar.
30.09., 10.51 Uhr. Die 85-jährige 99 4011 dampft zwischen Garftitz und Sellin West vor der Kulisse des Jagdschlosses Granitz, das einst Fürst Wilhelm Malte der I. zu Putbus im Stil der norditalienischen Renaissancekastelle errichten lies.
30.09., 12.14 Uhr. Posewald besteht vor allem aus einem heuten noch erhaltenen Herrenhaus und einem daneben liegenden kleinen Park mit einem romantisch umwachsenen See. Hier ist das Bild aufgenommen. Das Herrenhaus ist arg in die Jahre gekommen und wohl schon lange verlassen und die Natur holt sich auch den Park gerade zurück. Aber als Fotomotiv für das Kleinbahngeschehen passt das alles gut.
03.10., 9.54 Uhr. Nochmals Jagdschloss Granitz, dieses Mal mit 99 1784 und eine Stunde früher und unter dem einzigen wolkenlosen Blau während knapp zwei Wochen.
03.10., 10.22 Uhr. Diese und die drei weiteren Aufnahmen entstanden in der Baaber Heide zwischen Baabe und Göhren.
03.10., 14.49 Uhr.
03.10., 15.20 Uhr.
03.10., 16.21 Uhr. Der heutige Bedarfshalt Philippshagen liegt einige Kilometer vom gleichnamigen Ort entfernt und war in den Anfängen des Bahnbetriebs zunächst eine wichtige Verladestation insbesondere von landwirtschaftlichen Gütern von der Halbinsel Mönchgut.
04.10., 15.16 Uhr. Im Bild sehen wir das 1966 geschlossene und inzwischen stark verfallene Gebäude der ehemaligen Reatauration "Tannenheim". Um 1900 beantragte ein Bürger aus Baabe den Bau eines Empfangsgebäudes und die Erteilung einer Konzession zum Betreiben einer Schankwirtschaft. 1902 wurde das Restaurant Tannenheim eröffnet, welches sich in den Folgejahren zu einem beliebten Ausflugslokal entwickelte. Neben dem Restaurantbetrieb wurden Fahrkarten verkauft und ein Wartesaal für Reisende eingerichtet.
Durch steigenden Personen- und Güterverkehr wurde es in Tannenheim enger, wodurch es sich erforderlich machte, den Fahrkartenverkauf und die Gepäckabfertigung aus dem Restaurant auszulagern. 1927 entstand das Fahrkartenhäuschen, welches nach Jahren des Verfalls inzwischen restauriert wurde und heute als Infopunkt im Biosphären-Reservat Südost-Rügen genutzt wird.
04.10., 15.55 Uhr. Soweit bekannt, soll wohl ein Nachfahre des ehemaligen Besitzers planen, Tannenheim im neuen Glanz wiederentstehen zu lassen. Schön wäre es!.