25.06., 10.09 Uhr. Bahnreisen ist in Kroatien irgendwie anders als in Deutschland. Man kauft die Fahrkarten entweder am Schalter oder auch völlig unkompliziert beim Zugschaffner. Die Fahrpreise sind billig und die Fenster im Wagen lassen sich öffnen. Ohne Parkplatzsorgen steigt man im Zentrum von Split aus dem Zug und ist mittendrin im Trubel der Stadt. Hier hält der Pu 5503 in Solin und wir sehen im Hintergrund einen Teil des Zementwerkes.
25.06., 10.20 Uhr. Der Endpunkt der Reise ist erreicht. Split ist mit 220 000 Einwohnern die zweitgrösste Stadt Kroatiens und die heimliche Hauptstadt Dalmatiens. Die Gründung der Stadt geht auf die Römerzeit zurück weil hier Kaiser Diokletian seinen Palast erbauen liess. Die Innenstadt von Split mitsamt dem Diokletianspalast wurde 1979 von der UNESCO zum Weltkulturerbe erklärt.
Anderentags wurde noch der Pendel-Triebwagen zwischen Split und Kastel Stari auf dem Chip fixiert. Eine unschöne kleine Graffitischmiererei im Frontbereich des Fahrzeuges wurde nachträglich elektronisch abgewaschen.
Es ist alles da für etwa 12 Zugabfahrten an Tag.
20.06., 13.20 Uhr. Der Triebwagen 7122 007 in den Nationalfarben des Landes präsentiert sich völlig graffitifrei und wartet an diesem Nachmittag auf seine Ausfahrt nach Kastel Stari.
Werfen wir nun einmal einen Blick in die Stadt. Wir sehen die palmengesäumte Uferpromenade und den markanten Glockenturm (Campanile des Doms St. Domnius). Dessen Besteigung über Eisenleitern ist aufgrund seiner luftigen Bauweise nur etwas für schwindelfreie Leute, wird aber mit einem wunderschönen Ausblick über die ziegelroten Dächer der Stadt, ihren verwinkelten Gassen und den Hafen belohnt. Rechts sind ein Teil der Aussenmauern des einst riesigen Diakletianpalastes zu erkennen.
Im Hafen liegen Ro.Ro-Fähren und verbinden Split auf dem Seeweg mit Italien und den viele kroatischen Adriainseln.
Hier der schöne Blick auf die Stadt wenn man mit einer der grossen Fähren ankommt. Split liegt auf einer Halbinsel und ist im Hinterland von Bergen umgeben.
Wir befinden uns hier in Solin, heute fast ein Vorort von Split. In römischer Zeit war Salona, wie es damals hiess, eine Grosstadt von überregionaler Bedeutung. Julius Caesar erhob Salona Mitte des 1. Jahrhundert v. Chr. in den Rang einer römischen Kolonie und machte sie zum Verwaltungszentrum der gesamten damaligen Provinz Dalmatia. Die Ruinen der Stadtanlage mit dem ehemaligen Forum, dem Theater, Bädern, Stadttoren und wie im Bild gezeigt dem Amphitheater vermitteln auch heute noch eine Vorstellung von dieser Stadt. Der kulturgeschichtlich interessierte Besucher sollte die Anlage unbedingt gesehen haben.
26.06., 15.33 Uhr. In Solin zieht 2044 024 den Nachmittagsbummler hinauf nach Perkovic.
Und siehe da, die weisse Variante unserer Baureihe 612 unter Palmen. Der Zug verbindet als ICN 521 bzw. ICN 522 die Relation Zagreb - Split - Zagreb. Leider hat diese Triebwagenreihe in Kroatien traurige Berühmtheit durch mehrere Unfälle erlangt.
In der Nähe des Bahnhofs Kaštel Stari entgleiste am 24. Juli 2009 der ICN 521 in einer engen Kurve bei überhöhter Geschwindigkeit. Sechs Tote und 40 Verletzte waren die Folge. Ursache war, dass unmittelbar, bevor der verunglückte Zug die Strecke befuhr, deren Holzschwellen von einem Bauzug mit einem Brandschutzmittel besprüht und dabei auch die Schienen benetzt wurden. Auf diesen bildete sich ein schmieriger Film, der verhinderte, dass der Unglückszug vor der Kurve auf die zulässige Geschwindigkeit abbremsen konnte.
Siehe dazu auch hier: http://www.wlz-fz.de/Welt/Buntes/Uebersicht/Sechs-Tote-und-mehr-als-50-Verletzte-nach-Zugunglueck
24.06., 15.55 Uhr. Es gab auch ein paar wenige Tage ohne Sonnenschein und somit Fotomöglichkeit für Züge, die sonst aus dem Gegenlicht kommen. Hier ist das einzige Bild vom 61103, der an diesem Tag stark verspätet war und somit in die Tagesrandlage rutschte. 2062 114 und Partner bringen einen schönen Gaskesselzug über Perkovic nach Solin. Im Hintergrund wieder ein Teil des Zementwerkes Sveti Kajo.
26.06. Ankunft und Abfahrt der Güterüge ist entweder Solin als Industriestandort oder Split-Predgrade wegen dem Hafenanschluss. Das Güterzugaufkommen ist schnell erklärt. Es gibt täglich zwei Zugpaare bergauf und bergab. Die erste Auffahrt ist bereits gegen 4 1/2 Uhr, also in der dunklen Tageszeit. Die zweite Auffahrt ist der 60340 gegen 16 Uhr bis 16 1/2 ab Predgrade oder Solin. Beide Züge sind relativ pünktlich. Der erste Abwärtsfahrer mit Zugnummer 60341 erreicht Solin oder Predgrade planmässiog gegen 9 1/2 Uhr, manchmal verspätet bis gegen Mittag. Der zweite kommt planmässig gegen 15 1/2 Uhr unten an und ist aber fast immer verspätet. Hier startet der nachmittägliche Aufwärtsfahrer mit auffälliger Abgasfahne gerade in Solin.
25.06., 15.30 Uhr. Am Depot in Solin wartet der 60 340 auf seine Ausfahrt ...
... und konnte ein paar hundert Meter weiter unter der schönen Palme von Solin noch einmal abgeknipst werden.
26.06., 15.45 Uhr. Die Industrielandschaft um Solin.