16.05.2015 - 130 Jahre Moldauer Bahn ...

 

... so stand es auf dem Plakat mit dem die Veranstalter zum 130 jährigen Jjubiläum der Strecke Most  - Moldava eingeladen hatten.

 

Die Bahnstrecke wurde von der k.k. priv. Prag-Duxer Eisenbahn errichtet und am 18. Mai 1885 für den Gesamtverkehr in Betrieb genommen. Sie verläuft von Most (Brüx) über Horní Litvínov (Oberleutensdorf) und Osek (Ossegg) auf den Erzgebirgskamm nach Moldava (Moldau), wo bis 1945 Anschluss an die Bahnstrecke Nossen–Moldau in Sachsen bestand. Wegen ihrer schwierigen Trassierung an der steil ansteigenden Flanke des Erzgebirges war sie auch als Teplitzer Semmeringbahn bekannt.


Wikipedia: http://de.wikipedia.org/wiki/Bahnstrecke_Most%E2%80%93Moldava

 

Ähnlicher Beitrag vom 20.05.2012 hier.



Um 9.15 Uhr erreicht der Sonderzug aus Teplice Litvinov ob. Bf. , gezogen  von 423 0145 und nachgeschoben von der Diesellok 742 070.


Lokomotiven der ČSD-Baureihe 423 waren universell verwendbare Tenderlokomotiven der einstigen Tschechoslowakischen Staatsbahn (ČSD) für den Nebenbahnverkehr aus den Baujahren 1921–1946. Wegen ihrer Leistung erhielten sie den Spitznamen Velký Býček (deutsch: Großer Stier). Die Lok wurde 1937 bei ČKD gebaut.


Die ersten Planungsgedanken zur Strecke begannen in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts  als im Böhmischen Becken die Bedeutung des Braunkohleabbaus stark zugenommen hatte und in diesem Zusammenhang auch die Kohleversorgung für die Bergbauregion um Freiberg gesichert werden konnte. Im Güterverkehr erfüllte die Linie die in sie gesetzten Erwartungen; vor dem Ersten Weltkrieg verkehrten die Kohlezüge teilweise im 10-Minuten-Takt.


In Litvinov rangierte die Diesellok ans Zugende und die Dampflok an die Spitze.


Nach der Verstaatlichung der Prag-Duxer Eisenbahn zum 1. Januar 1892 gehörte die Strecke fortan zum Netz der k.k. Staatsbahnen (kkStB). Nach dem Zerfall Österreich-Ungarns im Oktober 1918 ging die Strecke an die neu gegründeten Tschechoslowakischen Staatsbahnen (ČSD) über.


Zum Beispiel verzeichnete der Sommerfahrplan von 1925 vier Personenzugpaare mit 2. und 3. Klasse zwischen Prag und Moldau. Die Züge benötigten von der tschechischen Hauptstadt bis ins Erzgebirge über sechs Stunden.


Fahrplan 1918.


Nach Angliederung des Sudetenlandes an Deutschland am 1. Oktober 1938 kam die Strecke zur Deutschen Reichsbahn.  Im Sommerfahrplan 1939 verkehrten sechs Personenzüge zwischen Brüx und Moldau, die dort direkten Anschluss von und nach Freiberg besaßen. Später gab es durchgehende Reisezüge in der Relation Brüx–Freiberg –Nossen


Fahrplan 1944.


Der Fahrplan 2015 verzeichnet 4 Zugpaare zwischen Most und Moldava, die samstags und sonntags verkehren und dazu täglich in der Ferienzeit. Dabei kommen Triebwagen der Baureihe 810 zum Einsatz, liebevoll "Brotbüchsen" genannt.  Wegen dem höheren Fahrgastaufkommen zum Streckenjubiläum sind diese heute 3-teilig unterwegs. Wir sehen Os 26802 bei Einfahrt in Lom.


Hinter der Lok des bunten Sonderzuges wird ein Paketwagen der Deutschen Reichspost geführt.


Es verkehrten an dem Tag zwei Sonderzüge. Der zweite Zug aus Most bestand aus den Triebwagen M131.1081, M131.1513 sowie dem Beiwagen BDlm 4-8709 und diese wurden dann in  Louka ans Zugende  des ersten gekoppelt. So ergab sich  das bunte Wagenrsammelsurium.

 

Zur Überfahrt über das grosse Viadukt in Hrob (Klostergrab) hatte sich eine Menge Schaulustiger eingefunden. Über die dicht parkenden Fahrzeuge und die Köpfe der vielen Fotografen hinweg, entschied ich mich zu dieser Bildgestaltung.


Nahe von Mikulov-Nové Město (Neustadt bei Moldau) - begegnete uns Os 26803 auf Talfahrt.

 

Hier sind wir ganz oben auf dem Erzgebirgskamm unweit von Moldava / Moldau. Bis hier her hat sich der Zug gegenüber der Abfahrt in Litvinov rund 480 Höhenmeter hoch gequält.


Moldava  war einst Grenzbahnhof. Nach Einstellung des grenzüberschreitenden Verkehrs verfielen die ausgedehnten Anlagen.  Die Gleise sind heute auf ein Bahnsteig- und Umsetzgleis zurückgebaut.


Hier haben wir einen Blick in den Paketwagen der Deutschen Reichspost.


Bis zur Rückfahrt gegen 16 Uhr  wird Wasser getankt und die Maschine vorbereitet .



Am Rande des Streckenjubiläums lief noch ein kleines militärisches Spektakel in historischen Uniformen ab, von dem ich nur dieses Bild zeigen will und dessen Hintergrund sich mir nicht erschlossen hat.



Die Rückfahrt des Sonderzuges wartete ich nicht weiter ab und setzte gegen 14.30 Uhr Heimatkurs durchs sächsische Erzgebirge.